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Erleichterung

Sachsen verkleinert erstmals Sperrzonen der Afrikanischen Schweinepest

Weite Teile des Landkreises Meißens werden statt ASP-Sperrzone II jetzt Sperrzone I, also nur noch Pufferzone. Was das für die Landwirte vor Ort bedeutet, lesen Sie hier.

Lesezeit: 4 Minuten

Bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen ist laut Agrarministerium ein erster Meilenstein erreicht. Denn erstmals seit Ausbruch der Tierseuche werden die Sperrzonen erheblich verkleinert.

Dem im Vorfeld gestellten Antrag Sachsens hat die Europäische Kommission vergangene Woche zugestimmt. Damit können weite Teile des Landkreises Meißens aus einer Sperrzone II (Gefährdetes Gebiet) in eine Sperrzone I (Pufferzone) überführt werden. Hierzu wurde von der EU-Kommission bereits die Durchführungsverordnung angepasst.

In den ab sofort nicht mehr zur Sperrzone II zählenden Gebieten entfallen die verschärften Auflagen für Land- und Forstwirtschaft, Jägerschaft und allgemeine Öffentlichkeit. Es gelten nunmehr dort die »milderen« Auflagen für die Sperrzone I.

Die neue Gebietseinteilung im Detail

Die Sperrzone II wird in zwei Zonen geteilt.

  1. Eine Sperrzone II erstreckt sich ab sofort auf eine kleine Fläche im Landkreis Meißen und im Norden des Landkreises Sächsische Schweiz/Osterzgebirge. Sie verläuft westlich der Autobahn A13 zwischen Wilsdruff und Radebeul um Süden, Coswig und Großenhain im Westen und der Bundesstraße B98 im Norden.

  2. Eine zweite Sperrzone II umfasst den Norden der Landkreise Bautzen und Görlitz und verläuft entlang der Grenze zu Polen im Osten und Süden des Landkreises Görlitz. Sie wird im Süden von der Autobahn A4 und der Bundesstraße 178 begrenzt und endet in Zittau.

Die Sperrzone I genannte Pufferzone bleibt fast in der bisherigen Größe bestehen. Ein kleiner Teil der Pufferzone im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge zwischen Tharandt und dem Hohwald wird gänzlich aufgehoben. Die Änderung der entsprechenden Allgemeinverfügung wird von der Landesdirektion Sachsen zeitnah veröffentlicht.

Erleichtert zeigt sich Sachsens Sozialministerin Petra Köpping: "Dass wir nach über drei Jahren die Restriktionszonen erheblich verkleinern können, ist das Ergebnis einer intensiven und gemeinsamen Bekämpfung der Tierseuche. Ich danke allen Beteiligten in den Behörden - vor allem in den zuständigen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämtern in den Landkreisen, in der Jägerschaft und in der Landwirtschaft für ihr Engagement und ihr Durchhalten."

Sie hofft, das dies der Anfang vom Ende der ASP in Sachsen ist. Jetzt gelte es, die Seuche in den Landkreisen Bautzen und Görlitz weiter zurückzudrängen. Alle Bekämpfungsmaßnahmen werden fortgesetzt.

ASP ist noch bei Spreetal und Boxberg

Von allgemeiner Entspannung kann laut Köpping jedoch noch nicht gesprochen werden. Aktuell kämpfen die Landkreise Bautzen und Görlitz weiterhin gegen aktive Seuchengeschehen in und um die Tagebaurestflächen bei Spreetal und Boxberg.

So bleibe es außerordentlich wichtig, die Gesundheit der Schwarzwildpopulation in den Sperrzonen intensiv zu überwachen. Funde von verendeten Tieren müssten weiterhin den zuständigen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämtern der Landkreise gemeldet werden. Die Wildabwehrzäune zur Eindämmung der ASP bleiben derzeit noch in ihren bisherigen Verläufen bestehen. Das gilt auch für die Schutzkorridore im Westen, Norden und Osten der Restriktionszonen.

Sollte sich der positive Trend der ASP-Bekämpfung weiter fortsetzen, könnten in einem zweiten Schritt weitere Anträge zur Verkleinerung von Sperrzonen bereits im Juni 2024 gestellt werden. Dafür muss die Feststellung der ASP-Fälle mindestens ein Jahr zurückliegen. Voraussetzung ist zudem, dass auch in den Gebieten, in denen zuletzt keine neuen Fälle festgestellt wurden, intensiv Fallwildsuche und Entnahme betrieben werden. Es bleibt weiterhin Ziel, die Schwarzwildpopulation flächendeckend abzusenken, um dem ASP-Virus den Wirt zu entziehen.

Hintergrund

Am 31. Oktober 2020 gab es den Indexfall in Sachsen. Seitdem wurden ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. In Sachsen wurden bis dato insgesamt 2353 ASP-Fälle nachgewiesen. Davon sind aber nur noch 196 Fälle aktiv. In Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden 2022 und 2023 einzelne Fälle in Hausschweinbeständen nachgewiesen.

Ihre Meinung?

Was denken Sie, waren die Maßnahmen wie Zaunbau, mehr Stallhygiene und intensive Schwarzwildjagd erfolgreich oder ist das ein natürliches Geschehen und wäre auch ohne die Aktionen so gekommen? Oder freut sich die Ministerin zu früh und uns droht eine neue Welle? Schreiben Sie an deter@topagrar.com. Die interessantesten Leserbriefe veröffentlichen wir immer freitags.

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