Marktkommentar vom 30.4.2024
Der Schweinemarkt tritt weiterhin auf der Stelle. Das Lebendangebot trifft auf eine relativ ruhige Nachfrage, kann aber vollständig vermarktet werden. Die großen Schlachtunternehmen beklagen Margenverluste. Vor allem das noch sehr ruhige Geschäft mit Grillfleisch belastet den Markt. Die Erzeuger hoffen nun auf eine sommerliche Grillwoche rund um den 1. Mai. „Das wird die Nachfrage ankurbeln“, meint ein Viehhändler. Die rote Seite betont eher die geringere Schlachtung wegen der Feiertage. Der Konflikt bleibt also bestehen. Die VEZG lässt die Notierung unverändert.
Schlachtschweinemarkt aktuell
(in €/kg SG bzw. €/IP* frei Schlachtstätte)
Amtliche Wochenschlachtungen der BLE
Schlachtsauen
(in €/kg SG frei Schlachtstätte)
Internationale Schweinenotierungen
(umgerechnet auf €/kg SG)
USA: Die Erzeugerpreise in Iowa sind weiter auf 1,93 €/kg gestiegen. Die grillgeeigneten Teilstücke haben preislich ebenfalls etwas zugelegt, andere jedoch nachgegeben. Die Schlachtzahlen verharren auf dem erreichten Niveau. Die Kühlhausbestände bleiben unter Vorjahr. Die Exporte sind im 1. Quartal um 7% gestiegen. Für die Hauptgrillsaison Juli 24 werden Börsenpreise von 2,14 €/kg gehandelt. Für die Herbst-/Wintermonate wird ein steigendes Fleischangebot erwartet. Die Terminkurse an den Börsen fallen daher für den Liefermonat Okt.-24 auf knapp 1,80 €/kg zurück.
Brasilien: Die Durchschnittspreise sind wieder auf 1,51 €/kg gestiegen, allerdings gibt es größere Preisunterschiede in den einzelnen Regionen. Überschwemmungen in Rio Grande do Sul (ein Drittel der Schweineproduktion) beeinträchtigten die Lieferungen von 17 Schlachthöfen. Der Real hat etwas an Kaufkraft gewonnen. Die Exporte haben sich in den letzten 14 Tagen belebt. Das China-Geschäft bleibt jedoch auf dem reduzierten Niveau. Andere asiatische Länder wie die Philippinen, Japan und Südkorea treten verstärkt als Nachfrager auf. Die Absatzmöglichkeiten bleiben jedoch begrenzt.
Russland: Die Durchschnittsnotierungen sind auf 1,63 €/kg gestiegen. Wesentlich dazu beigetragen hat der stärkere Rubelkurs von 98,06 Rubel = 1 €. In lokaler Währung fällt der Preisanstieg deutlich geringer aus. Die weitere Markt- und Preisentwicklung ist mit großen Unsicherheiten behaftet. Hoffnungen richten sich auf eine Steigerung des Exports nach China.
China: Die Preise für Schweinefleisch sind weiter auf umgerechnet 2,65 €/kg gestiegen. Das rückläufige Angebot drückt nicht mehr so stark auf die saisonal schwache Nachfrage. Der Bestandsabbau macht sich langsam bemerkbar. Der Sauenbestand liegt aber immer noch über der Zielmarke von 39 Mio. Tieren. An der Dalian Börse werden für den Liefermonat Sep 24 rund 2,70 €/kg und für Nov 24 gut 3,10 €/kg gehandelt. Die Aussichten bessern sich.
Ausgewählte EU-Märkte
(in €/kg SG; korrigiert auf 56 % MFA, ab Hof; 79 % Ausschlachtung, ohne MwSt.)