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DC: Nicht mehr wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten

Der dänische Schlachtkonzern will sich unabhäginger von den hart umkämpften Weltmärkten machen und mehr Schweinefleisch in der EU absetzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown (DC) kämpft schon seit längerem mit wirtschaftlichen Problemen und stellt deshalb seine global orientierte Marktstrategie auf den Prüfstand. „Wir müssen unser Geschäftsmodell mit dem Ansatz, dass wir rund die Hälfte unsere Waren auf den Weltmärkten vertreiben, stark in Frage stellen“, erklärte CEO Jais Valeur in einem Interview mit dem Branchenmagazin Agriwatch.

Das genossenschaftliche Fleischunternehmen sieht seine Zukunft eher in den EU-Märkten, wo sich auch durch die Vermarktung von z. B. klimafreundlich erzeugtem Schweinefleisch, Mehrerlöse erwirtschaften lassen. Valeur schwört aber zugleich die Mitgliedsbetriebe darauf ein, dass solch ein Kurswechsel Jahre dauern wird und sich erst verzögert auf die wirtschaftlichen Zahlen auswirkt.

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Mitglieder hadern mit schwachen Erzeugerpreisen

Ob sich die Genossenschaftsmitglieder mit diesen Aussagen zufrieden geben, bleibt abzuwarten. Sie haben in den letzten Monaten regelmäßig Kritik an der Konzernleitung geäußert und dabei vor allem auf die aus ihrer Sicht schwachen Schweinepreise verwiesen. Eigentlich hatte sich DC selbst nämlich das Ziel gesetzt, dass die Mitgliedsbetriebe durchgängig einen besseren Schweinepreis erhalten als ihre Berufskollegen in anderen nordwestliche EU-Ländern mit starker Schweineproduktion.

Genauer gesagt, ermittelt DC seit 2016 einen Referenzpreis aus den Notierungen bestimmter anderer EU-Mitgliedsstaaten und der Auszahlungspreis für die Mitglieder sollte eigentlich immer mindestens umgerechnet 8 Cent pro kg Schlachtgewicht (SG) darüber liegen. Davon war man aber im Geschäftsjahr 2022/2023 weit entfernt. Statt über dem Referenzpreis, lag man im Jahresschnitt satte 34 Cent pro kg SG darunter.

China-Export nicht mehr profitabel

Es muss sich also dringend etwas an der Wettbewerbsfähigkeit von DC ändern und dafür will Valeur zwar den Export in Drittländer nicht gänzlich aufgeben, aber dessen Bedeutung für den Konzern aus verschiedenen Gründen deutlich reduzieren. Unter anderem wegen der Spätfolgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP), wie er es beschreibt.

„Die Möglichkeiten eines profitablen Exporte nach China sind weitgehend verschwunden. Nach dem dort die Seuche ausgebrochen war, haben wir zwei ausgesprochen gute Jahre mit starken Ausfuhrbilanzen erlebt. Allerdings hat sich der dortige Schweinebestand und damit die Selbstversorgung viel schneller als erwartet wieder erholt“, beschreibt der Konzernchef die Situation.

Zudem hat der Exportboom nach China auf der Lieferseite neue Konkurrenten ins Spiel gebracht. Valeur nennt hier vor allem Länder wie die USA und Brasilien, aber auch Spanien, wo mitunter durch die niedrigen Arbeitslöhne sehr günstig Schweinefleisch produziert wird. Nicht zu vergessen die geopolitischen Spannungen, die eine hohe Abhängigkeit vom Weltmarkt und insbesondere von China, zu einem immer größer werdenden Risiko machen.

Fokus auf Europa

Langfristig will der Schlachtriese nur noch 20 bis 30 % seiner Ware auf den globalen Fleischmärkten verkaufen. Der Rest soll nach Möglichkeit in Europa einen Abnehmer finden. Dass das kein einfaches Unterfangen wird, ist auch Valeur klar. Die dänische Schweinebranche steht mengenmäßig schließlich für mehr als 6 % der gesamten EU-Erzeugung. Einen Schlüssel sieht er dabei in der Vermarktung klimaschonender, hochverarbeiteter Schweinefleischprodukte, wie Pizzabeläge oder verschiedener Speckvarianten.  

 

 

   

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