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Besuch in der Brüterei Gut Averfeld - So erkennt Omegga das Geschlecht im Ei

In einer Sendener Brüterei tüfeln Experten an der Geschlechtsbestimmung im Ei. Dabei wird die Absorption von Lichtstrahlen durch das intakte Ei mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Team von Omegga aus München will ein neues Verfahren zurt Geschlechtbestimmung im Ei schon 2025 zur Marktreife bringen.

Seit März 2023 wird ein in der Brüterei Gut Averfeld in Senden aufgestellter Prototyp laufend verbessert. Die Messungen am intakten, geschlossenen Ei erfolgen im Vorbrutschrank und starten am zweiten Tag. Alle sechs Stunden wird jedes Ei von einem mit acht LED´s bestückten Messkopf für eine halbe Sekunde mit sichtbarem Licht bestrahlt. So soll bereits vor dem 7. Bruttag eine Aussage darüber möglich sein, ob in dem Ei ein Hahn oder eine Henne heranwächst.

Auch ob ein Ei nicht befruchtet oder der Embryo abgestorben ist, soll die KI anhand der Absportionsspektren erkennen.

Mit dem frühen Zeitpunkt übertrifft das Verfahren die aktuelle Bestimmung des Tierschutzgesetzes, wonach die Geschlechtsbestimmung im Ei spätestens am 12. Bruttag erfolgen muss.

Mehrere Tage lang messen

Während andere, bereits in der Praxis angewandte Verfahren das Kükengeschlecht zu einem bestimmten Zeitpunkt bestimmen, erhebt Omegga die Daten über einen längeren Zeitraum bis die endgültige Aussage erfolgt.

Katharina Hesseler ist Gründerin und Kaufmännische Geschäftsführerin von Omegga. Sie erläuterte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen bei ihrem Besuch in der Brüterei, dass die Früherkennung auf der Grundlage verschiedener Indikatoren erfolgt. Diese verändern sich dynamisch über die Zeitdauer der Messungen. Dazu zählt beispielsweise das Hämoglobin, vor allem aber die Entwicklung des Embryos.

Hesseler erklärte weiterhin, dass bei der Vielzahl der erfassten Daten einige Biomarker herausgefiltert werden konnten, die bisher nicht mit der Geschlechtsentwicklung in Zusammenhang gebracht wurden, dafür aber potenziell geeignet sind.

Genauigkeit noch unklar

Die Messtechnik ist im Vorbrutschrank installiert, die Zuführung der Eierhorden von den Rollcontainern, auf denen die Eier regelmäßig gewendet werden müssen, erfolgt automatisch.

Das Team von Omegga arbeitet derzeit intensiv an der Optimierung des Messkopfes. Auch gilt es die KI weiter so zu trainieren, dass Zusammenhänge identifiziert und Muster sicher erkannt werden können. Dabei soll dies auch für verschiedenfarbige Eier gewährleistet werden.

Ein wichtiger Aspekt bei der Geschlechtsbestimmung im Ei ist die Genauigkeit der Aussage. „Ich gehe davon aus, dass wir damit in naher Zukunft 90 % schaffen“, sagte Brütereibesitzer Burkhard Brinkschulte. Die Herausforderung Hähne aufzuziehen werde den Geflügelhaltern erhalten bleiben, so Brinkschulte weiter. Ihm ist aus ethischer Sicht ein möglichst früher Zeitpunkt der Geschlechtsbestimmung wichtig.

Ministerin Gorißen setzt große Hoffnungen auf die Arbeit von Omegga. Der Verzicht auf das Kükentöten sei ein großes Tierwohl und Wirtschaftsthema.

Ihre Meinung?

Was denken Sie? Ist die Entwicklungs/Startup-Phase bald vorbei und sind die Techniken zur Geschlechtsbestimmung im Ei überall Standard? Welches Verfahren wird sich durchsetzen? Und hat das am Ende Einfluss auf die Kosten und den Endpreis? Wir freuen uns auf Ihre Mail an deter@topagrar.com

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